Lösungsorientierte Psychotraumatologie nach Hèlene Dellucci
Was ist ein Trauma?
Ein Trauma (griech.: Wunde) ist ein belastendes Ereignis oder eine Situation, die von der betreffenden Person nicht bewältigt und verarbeitet werden kann. Als traumatisierend werden im Allgemeinen Ereignisse wie schwere Unfälle, Erkrankungen, Naturkatastrophen, psychischer, körperlicher und sexueller Gewalt bezeichnet. Doch aus heutiger Sicht kann ein Trauma-Auslöser auch etwas ganz Banales sein. Wenn z.B. ein Kleinkind die Erfahrung macht, nachts durch einen Albtraum wach zu werden und schreit, doch die Eltern es nicht hören und somit keine Hilfe kommt, kann dies als Todesgefahr wahrgenommen und abgespeichert werden.
Wie kann sich ein Trauma äußern?
- physische Reaktionen z.B. Schwitzen, Herzrasen, erhöhter Blutdruck, Atemnot, Zittern
- emotionale Reaktionen z.B. Orientierungsstörungen, Aggression, Erschöpfung, Niedergeschlagenheit, Isolation vom sozialen Umfeld
- kognitive Reaktionen z.B. Gedächtnisverlust, Entscheidungsschwierigkeiten, Konzentrationsprobleme, Sprachstörungen, Flashbacks
Wie verläuft die Lösungsorientierte Traumatherapie?
Das Erlebte kann nicht mehr rückgängig gemacht werden, doch eine gezielte Traumatherapie mit Lösungsorientierung hilft, sich wieder zu stabilisieren und sich auf Lösungen und nicht auf Probleme oder Ursachen zu konzentrieren.
Die Traumatherapie besteht aus 3 Phasen:
- Stabilisierung: Sie ist die Basis der Traumatherapie und die wichtigste Phase. In dieser Phase lernen die betroffenen Menschen mit Hilfe unterschiedlicher Techniken aufkommende Reaktionen zu bewältigen und sich zu stabilisieren.
- Bearbeitung: Es erfolgt eine gezielte Bearbeitung von Angst, Emotionen und Erfahrungen. Die Geschwindigkeit bestimmt immer der Klient selbst!
- Integrationsphase: In dieser Phase geht es um die Akzeptanz der nicht mehr rückgängig zu machenden Erlebnisse, Aufbau neuer Lebensperspektiven und der Rückfallvorbeugung. Gewöhnlich stellt sich bereits nach den ersten 3 - 5 Therapiesitzungen eine deutliche Verbesserung des Wohlbefindens ein.